Google-Nutzer hinterlassen etliche Spuren im Netz. Was viele nicht wissen: es ist leicht relativ leicht, herauszufinden welche. Mit diesen sechs Links kann man seinen digitalen Fußabdruck offenlegen.

Datenkrake © Vlad Min auf Pixabay

Google dringt weit in die digitale Privatsphäre seiner Nutzer vor und sammelt eine Menge Informationen: Standorte, Profildaten, Browserverläufe, Suchhistorie, genutzte Geräte oder Gesprächsverläufe in Gmail – und verknüpft diese zu einem recht klaren Bild. Dabei geht es nicht primär darum, uns zu "überwachen", wie das in Verschwörungsmythen gerne erzählt wird. Die Gründe sind viel profaner: mit diesen Informationen und v.a. auch ihrer dienstübergreifenden Verknüpfung ist es Google möglich, zielgenau personalisierte Werbung an seine Nutzer zu richten und in bestimmtem Ausmaß auch das Verhalten vorherzusagen. Und damit verdient Google sein meistes Geld.

Für die Nutzer ist kaum mehr zu durchblicken, was wie wo von wem und wozu aufgezeichnet wird – und wer an den Daten noch partizipiert und sie zur Verfügung gestellt bekommt. Man nennt das "informationellen Kontrollverlust".

Transparenz schafft Vertrauen: Google zeigt, wie es uns sieht

Wer Daten aufzeichnet und verarbeitet, ist gut beraten, die davon Betroffenen so gut wie möglich aufzuklären, um ihr Vertrauen aufrechtzuerhalten. Google hat daher eine ganze Reihe an Services veröffentlicht, die zumindest Anhaltspunkte geben, wie das Unternehmen seine Kunden sieht. Das ist zwar noch keine wirkliche Transparenz, aber immerhin ein erster Schritt.

Die folgenden sechs Tools zeigen aufzeigen, was Google über einen weiß  – sofern man nicht die Aufzeichnung von Cookies, Standortdaten und Co. nicht sowieso längst deaktiviert hat.

1. Google Preferences: In welche Werbekategorien ordnet einen Google ein?

Google versucht, ein Grundprofil (Alter, Geschlecht, Interessen) seiner Nutzer zu erstellen, um dann relevante Anzeigen und Werbung auszuspielen.

Auf Google-Preferences überprüfen

2. Google Location History: An welchen Orten hat Google mich gesehen?

Wird ein Android-Smartphone verwendet, kann das Gerät ständig seinen Standort ermitteln und an Google senden, sofern das in den Geräte-Einstellungen nicht daektiviert ist.

Google-Standortverlauf einsehen

3. Google Search History: Nach welchen Begriffen wurde gesucht?

Google speichert jeden einzelnen Suchbegriff, den man in der Google-Suche eingegeben habt. Hinzu kommen zudem die geklickten Google-Anzeige. In der Google Search History kann man seinen Google-Verlauf anzeigen lassen und diesen auch löschen.

Google-History-Protokoll einsehen

4. Google Activity: Welche Geräte werden benutzt?

Google weiß, mit welchen Geräte man angemeldet ist. Das hat auch Vorteile: Wenn man befürchtet, dass eine andere Person das eigene Google-Konto nutzt, kann man das hier einsehen.

Geräte und IP-Adressen einsehen

5. Google Permissions: Welche Addons greifen auf dein Konto zu?

Hier sieht man alle Erweiterungen, die Zugriff auf die Daten haben. Man kann die Art der jeweiligen Berechtigungen einsehen und sie widerrufen. Viel Spaß...

Liste der Erweiterung aufrufen

6. Google Takeout: Kann man seine persönlichen Daten herunterladen?

Google lässt die Nutzer alle persönlichen Daten von den Servern kopieren: Lesezeichen, E-Mails, Kontakte, Profilinformationen, Youtube-Videos, Fotos und vieles mehr. Nur Mut!

Hier kann die gesamten Daten herunterladen

Wem bisher hierher noch nicht komisch zumute wurde, dem empfehlen wir unseren Beitrag darüber, wer aller die Daten erhält, wenn man mit paypal bezahlt.

Und wer dann noch Mut hat, liest den Schmöker "Das Zeitalter des Überwachungskapatalismus" von Shoshana Zuboff. Es zahlt sich aus!